Life Update - Coronavirus


Der Coronavirus ist wohl an niemanden in letzter Zeit spurlos vorbei gegangen. Auch am mir nicht. Wie einige von euch wissen bin ich Gesundheits- und Krankenpflegerin sprich Krankenschwester. Nicht nur für unsere Berufsgruppe ist es zur Zeit besonders schwierig, sondern auch für viele andere, aber ich erlebe die Krise grade hautnah mit.

Jeden Tag neue Verfahrensanweisungen, neue Erkenntnisse und Zahlen. Jeden Tag gibt es mehr Tote weltweit, Hilferufe aus dem Gesundheitssystem und ich stehe gerade mitten drin und erlebe die Vorbereitungen auf die möglichen vielen Patienten und Toten live mit. Tag für Tag wird unsere Schutzausrüstung knapper und auf Grund des Schichtdienstes schaffe ich es nicht immer mir rechtzeitig eine Packung Klopapier oder Nudeln zu kaufen, einfach weil es Menschen gibt die hamstern.

Wir haben sowieso schon viel zu wenig Personal mit viel zu viel Arbeit. Das gefährdet nicht nur uns, sondern auch die Patienten. Nun spitzt sich die Lage immer weiter zu. Die Schutzausrüstung wie Kittel oder Masken werden knapp. Durften noch im Januar als noch keiner an Corona gedacht hat, Schutzmasken nur einmalig verwendet werden (sprich: aufsetzen, rein zum Patienten, fertig und ab in den Müll), müssen die selben Masken nun über acht Stunden den gesamten Dienst getragen werden. Nicht nur bei Patientenkontakt, sondern auch wenn man am Computer arbeitet.

Es fühlt sich an wie die Vorbereitung auf einen Krieg und die Ungewissheit ist das Schlimmste. Ja ich kann beatmete Patienten betreuen, habe das aber vor über fünf Jahren das letzte Mal gemacht. Ja ich bin vorsichtig, aber ich habe dennoch auf Grund der fehlenden Ausrüstung Angst meine Patienten anzustecken oder auch mich und meine Familie ungewollt zu infizieren. Insbesondere da ich auf einer pulmologischen Station mit schwer chronisch Kranken arbeite.

Es macht einfach nur Angst und es kommen weitere Unannehmlichkeiten hinzu. Man kann zwischendurch nicht mal schnell etwas essen oder trinken, schließlich muss die Maske dauerhaft getragen werden. Ich reagiere leider mit einer Kontaktallergie auf das dauerhafte Tragen des Mundschutzes. Aber es gibt leider keine Alternativen oder Ausweichprodukte. Meine Haut juckt und es bilden sich Pusteln. Diese sind zwar nach einem freien Tag langsam wieder weg, aber es belastet zusätzlich.

Ich checke jeden Tag die aktuellen Statistiken, höre den Corona-Update Podcast und höre Nachrichten. Da bleibt aktuell nicht viel Zeit zum Bloggen. Es wird in nächster Zeit etwas ruhiger bleiben. Ich habe in dieser Zeit einfach nicht immer den Kopf etwas zu schreiben. Trotzdem probiere ich neue Produkte aus und versuche mich mit Beauty hin und wieder abzulenken.

Bleibt gesund und passt auf euch auf.



2 Kommentare

  1. Hallo Andrea,
    ich finde es toll, dass du deinen so wichtigen Beruf trotz aller Widrigkeiten Tag für Tag ausübst. Das ist bewundernswert. Als Risikopatientin (ich bin durch eine chronische Erkrankung immunsupprimiert), die in der glücklichen Lage ist, Home Office machen zu können, danke ich dir für dein Engagement.
    Bleib' gesund!
    Liebe Grüße,
    Jennifer

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  2. Das klingt wirklich hart und ich hoffe für uns alle, besonders aber natürlich für diejenigen, wie unmittelbar betroffen sind, durch Krankheit oder ihren Job, dass das alles schnell ein Ende hat. Ich arbeite ohnehin von zuhause aus und deshalb hat sich für mich persönlich eigentlich nur geändert, dass ich für unsere Tochter Lehrerin spielen muss, dass mein Mann im Homeoffice ist und das ist halt nicht mehr so oft rauskomme. Das Fitnessstudio fehlt mir, aber verglichen mit dem, was du und deine Kollegen gerade durchmachen, ist das ja wirklich lächerlich.
    Bleib gesund und pass auf dich auf! Danke für deinen Einsatz ♥
    Liebe Grüße
    Melanie

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